Heimatverein Prohlis
Wenn sich 2013 die Tage der Schlacht bei Dresden der Verbündeten gegen die napoleonischen Soldaten des Augustes von 1813 zum 200. Male wiederholen, muss in diesem Zusammenhang immer der Name Moreau genannt werden.
Wer war dieser französische General? Moreau, in Morlaix geboren, war einer der bedeutendsten Generale unter Napoleon. Geradezu berühmt ist durch ihn die Schlacht bei Hohenlinden im Jahre 1800 geworden, wo er die Rheinarmee als General en Chef erfolgreich gegen die österreichisch-bayrische Armee zum Sieg führte. Aber schon damals war erkennbar, dass sich Moreau und Napoleon nicht auf einer gleichen gedanklichen Ebene befanden und Napoleon in
Moreau möglicherweise auch einen Nebenbuhler sah, der kurzgehalten werden musste. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Moreau, als er von einem geplanten Attentat durch General Pichegru erfuhr, passiv verhielt. Er unterstützte nicht den Plan, arbeitete aber auch nicht dagegen. Dies wurde bekannt und in Folge wurde Moreau verhaftet und vor Gericht gestellt.
Mit sieben gegen fünf Stimmen wurde er freigesprochen. Auf Betreiben von Napoleon wurde die Strafe auf zwei Jahre beschlossen, später in Verbannung nach Amerika geändert.
Ein zeitlicher Sprung (1812): Napoleon befindet sich, verfolgt durch die russischen Soldaten, mit seiner geschlagenen Armee auf dem Rückzug aus Russland. General Kutusow führt die russische Armee, wird aber in einem Gefecht verletzt und stirbt an den Folgen der Verwundung. Durch Verhandlungen zwischen dem Zaren Alexander und dem französischen Marschall Bernadotte kommt es dazu, dass man Moreau aus Amerika zurückruft, um die russische Armee zu führen. Einen Oberbefehl lehnt Moreau ab, wird aber Adjutant des Zaren. Es kommt zur Schlacht
bei Dresden am 26. und 27. August 1813. Der Zar Alexander reitet am 27. August, gefolgt von Moreau und dem weiteren Gefolge, vom Schloss Nöthnitz kommend auf die Südhöhe. Der Zar überlässt Moreau die Führung. In diesem Augenblick wird von der französischen Batterie Curial eine Kanone abgefeuert. Die Kugel trifft
Moreau linkes Knie, durchschlägt den Pferdekörper und zerfetzt den rechten Unterschenkel. Auf einer Bahre wird Moreau nach Altpestitz 3 getragen, wundversorgt und weiter nach Nöthnitz getragen. Hier amputiert Dr. Wylie beide Unterschenkel. Weiter geht es über Possendorf, Dippoldiswalde, Reichstädt nach Laun.
Hier verstirbt Moreau am 2. September 1813. Seine Gebeine werden in einer Urne am Denkmal für ihn in Dresden, sein Herz in der Familiengruft in Bordeaux und sein Körper in der St. Katharinen-Kathedrale zu St. Petersburg beigesetzt. Sein Kopf, modelliert von Christian Girbig, ist im Bismarckturm auf der Südhöhe und in der Gruft in der St. Katharinen-Kathedrale zu sehen. Christian Girbig