Heimatverein Prohlis
Kulturhistorischer Rundwanderweg am Geberbach
Es war viel Wasser die Elbe hinab geflossen, nachdem der Dresdner Stadtrat am 15. Mai 2014 einstimmig die Errichtung eines Geschichtswanderweges im Dresdner Süden beschlossen hatte. Und dann ging es auf einmal ganz schnell.
Im Juni 2018 beantragten Peter Munkelt (BFB) und Gerhart Staudinger (FDP) im Prohliser Stadtbezirksbeirat die Bereitstellung von 30 000 € für die Gestaltung dieses Weges und dessen Mitglieder stimmten dem zu. Innerhalb kürzester Zeit entstanden, in Anlehnung meines Vorschlages der „VIA NEOLITHICA DRESDENSIS“, die Wegführung und die Gestaltung von 11 themenbezogenen Stelen, die an markanten Stellen Auskunft geben zur kulturhistorischen Entwicklung unseres Lebensraumes.
Der „ARCHAEO-PFAD DRESDEN“, so der nun offizielle Titel des Weges, nahm in einer aus meiner Sicht sehr angenehmen und konstruktiven Zusammenarbeit von Landesamt für Archäologie Sachsen, Stadtbezirksamt Dresden-Prohlis, Presseamt, HTW, Palitzsch-Museum Prohlis, Kulturrathaus und Heimatverein Prohlis Gestalt an und prägt seitdem das Ortsbild im Dresdner Süden mit.
Die offizielle Eröffnung durch den Stadtbezirksamtsleiter, Jörg Lämmerhirt, und Dr. Thomas Westphalen, Referatsleiter im Landesamt für Archäologie Sachsen, erfolgte situationsbedingt in einem etwas kleineren Rahmen, dennoch nahm sich der Präsident des Sächsischen Landtages, Dr. Matthias Rößler, hierfür die Zeit. Anderen Vertreterinnen und Vertretern von Stadt und Freistaat fehlte diese leider.
Seither erfreut sich der Weg großer Beliebtheit. Der Faltplan zum Weg musste schon nachgedruckt werden, die Begleitschrift vom Landesamt für Archäologie, der „ARCHAEONAUT 13 – Nickern und Prohlis Archäologie und Geschichte am Geberbach“ verkauft sich gut. Apropos verkaufen: „Geschichte kann man nicht kaufen!“ – so vor kurzem ein Freund zu mir. Ich denke, er hat Recht. Wir haben eine sehr ereignis- und wohl auch erfolgreiche (prä-) historische Entwicklung unserer Heimat (der Geschichtsweg belegt dies sehr eindrucksvoll!), in der öffentlichen Wahrnehmung wird dies bisher kaum widergespiegelt. Vier jungsteinzeitliche Kreisgrabenanlagen, fast 7 000 Jahre alt, im urbanen Raum! Keine andere Metropole Europas darf dies ihr Eigen nennen.
„Die Verortung der Anlagen auf das Gebiet des heutigen Dresden ist dem historischen Zufall geschuldet!“ so die Landesarchäologin von Sachsen, Frau Dr. Smolnik, in einem Antwortschreiben. Meine Sicht ist eine etwas andere. Dem „historischen Zufall“ geschuldet ist, dass dieser Ort heute „Dresden“ und „Nickern“ genannt wird, dass in der „Elbtalweitung bei Dresden“ wir Menschen unsere Heimat gefunden haben, liegt einfach an den optimalen Lebensbedingungen!
Vielleicht gelingt es uns doch irgendwann, dieser Siedlungsgunst Ausdruck und Würdigung zu verleihen – ein archäologischer Park wäre ein würdiger Rahmen!
Beiträge zum Archaeo-Pfad
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