Kaiser Napoleon I. und Friedrich August I

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus I

2013 jährt sich zum zweihundertsten Mal die Schlacht um Dresden. Im August 1813 versuchten die Verbündeten Preußen, Österreicher und Russen Napoleon mit seinem Heer aus Dresden zu vertreiben. Die Franzosen verteidigten die Stadt, wodurch alle Kämpfe ausschließlich vor den Toren der Residenz stattfanden. Dies hatte zur Folge, dass die umliegenden Dörfer besonders unter den Kriegshandlungen zu leiden hatten, wobei viele Bauernhöfe zerstört wurden. Auch Prohlis traf es hart. 2013 wollen wir während des Herbstfestes dieser Ereignisse gedenken. Darum soll heute schon in einem 1. Teil mit der Vorgeschichte begonnen werden.

Kaiser Napoleon I.
Kaiser Napoleon I.

Nachdem Kaiser Napoleon I. (1769 – 1821) am 12. Juli 1806 den Rheinbund gründete, sah sich der Österreichische Kaiser Franz II. gezwungen, die Kaiserkrone niederzulegen. Das war das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, welches im Jahre 962 durch Otto I. gegründet wurde.

Durch den Rheinbund waren die norddeutschen Staaten, darunter Sachsen und Preußen, sich selbst überlassen. Das Bündnis Sachsen-Preußen fand in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 ein jähes Ende. Es kam zum Friedensvertrag zwischen Frankreich und Sachsen. Kurfürst Friedrich August III. trat dem Rheinbund bei und ließ sich am 20. Dezember zum 1. Sächsischen König Friedrich August I. proklamieren. Damit war er Verbündeter Napoleons, was er leider treu bis zur Völkerschlacht bei Leipzig 1813 blieb. Dies und auch das Folgende brachten das Verhängnis über das junge sächsische Königreich.

König Friedrich August I.
König Friedrich August I.

Zunächst folgten große Geschenke Napoleons an Sachsen. Der Kaiser erließ die 25 Millionen Franken Kontribution, die er nach der Niederlage von Jena erhob. Im Frieden von Tilsit 1807 zwang er die besiegten Preußen, den Cottbusser Kreis und das Herzogtum Warschau an Sachsen abzutreten. Napoleon seinerseits verlangte von den verbündeten Sachsen im Kriegsfall 20.000 Mann Soldaten aller Waffengattungen zu stellen und an der Seite Frankreichs zu kämpfen.

Im März 1812 war es dann so weit. Ein 21.000 Mann starkes sächsisches Armeekorps mit 7.000 Pferden und 48 Geschützen musste am Feldzug Napoleons gegen Russland unter Führung des französischen Generals Reynier in den Krieg ziehen. Nur wenige kamen nach der Niederlage und Flucht Napoleons, der am 14. Dezember Dresden erreichte, im Frühjahr 1813 wieder in ihre sächsische Heimat zurück.

Im gleichen Jahr begann am 26. August die Schlacht um Dresden, die letzte, die siegreich für Napoleon auf deutschem Boden verlief.

Siegfried Koge